BAKER, JAMES: DIE TÜRKEN IN EUROPA

BAKER, JAMES: DIE TÜRKEN IN EUROPA

BAKER, James

Die Türken in Europa.

Neudruck der 2. Auflage Stuttgart 1879. Wagener Edition Melle 2004.
Mit einer Einleitung: „Die orientalische Frage als Culturfrage“ von Hermann Vámbéry und historisch-ethnographischen Anmerkungen herausgegeben von Karl Emil Franzos. In Fraktur. Mit einem Nachwort von Wolfgang Geier.
XLIII, 401 Seiten. Format 21,5×14,5cm. Bibliotheksleinen.
ISBN: 978-3-937283-04-3 (3-937283-04-8)

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Zum Inhalt:

Bakers bemerkenswerte Studie ist das Ergebnis seiner ausgedehnten Reisen und seines mehrjährigen Aufenthaltes in der Türkei. Etwa die Hälfte des Textes widmet er dem Südosten Europas, seiner Geo- und Ethnographie, Geschichte und Kultur in Vergangenheit und Gegenwart. In der anderen Hälfte beschäftigt er sich mit der Lage des Osmanischen Reiches zwischen dem Krimkrieg von 1853-1856 und dem letzten Russisch-Türkischen Krieg von 1877/78. Darüber hinaus geht er auch auf die Geschichte Bulgariens und Serbiens ein.

Franzos hat den Originaltext von Baker wesentlich ergänzt und Ungenauigkeiten verbessert. Besonders die Einleitung von Vámbéry ist ein engagiertes Plädoyer für die kulturelle Verständigung zwischen dem christlichen „Okzident“ und dem islamischen „Orient“.

Es finden sich auffallende Parallelen zu den gegenwärtig stattfindenden Auseinandersetzungen zum Verhältnis zwischen der Europäischen Union und der Türkischen Republik. Durch sein Nachwort hat Prof. Dr. Wolfgang Geier diese Studie durch wertvolle Hintergrundinformationen über Baker, Franzos und Vámbéry sowie über die Türkei jener Zeit ergänzt (2004).

Aus dem Inhalt:
Bulgaren. Griechen. Konstantinopel. Untergang des byzantinischen Reiches. Türkische Geschichte. Rechtspflege. Verwaltung. Geologie. Türkei als Militärmacht. Panslavismus und Panhellenismus. Albanesen. Die makedonische Ebene. Amerikanische Philantropie. Steuern und Abgaben. Grundbesitz und Ackerbau. Was die Türkei dem Einwanderer bietet. (u.v.m.)

James Baker
Geboren am 06.01.1830 in London. Gestorben am 31.07.1906 in Inglewood, Parkston in Dorset. Am Beginn der fünfziger Jahre des 19. Jahrhunderts wurde Baker Offizier bei den Royal Horse Guards Blue und kämpfte mit den Achten Husaren im Krimkrieg zwischen 1854 und 1855. In die Marine eingetreten nahm er 1865 als Erster Offizier der „Matria“ an Einsätzen entlang der arabischen Halbinsel gegen den Sklavenhandel teil. 1875 wurde er Lieutenant-Colonel, später Colonel. Als Privatsekretär des einflussreichen Duke of Westminster wurde er Mitglied des hoch angesehenen Athenaeum Club, einer Vereinigung, die sich mit englischer Literatur, Künsten und Geisteswissenschaften beschäftigte. Im Jahre 1884 ging er mit seiner Familie nach British Columbia und blieb in Kanada bis zu seiner Rückkehr nach Großbritannien im Jahre 1900. Bekannt und berühmt wurde er durch seine umfang- und erfolgreichen Tätigkeiten als vielseitiger Geschäftsmann im Bergwerks- und Metallurgiegeschäft, als Miterbauer transkontinentaler Eisenbahntrassen und ihrer technischen Werke, neuer Siedlungen und als Regionalpolitiker. Nach ihm wurden Orte und Straßen benannt, ferner gibt es Erinnerungsstätten.

Hermann Vámbéry
Geboren am 19.03.1832 in Dunaszerdahely. Gestorben am 15.09.1913 in Budapest. Der ungarische Gelehrte (Turkologe) war zunächst von 1857 bis 1863 Französisch-Lehrer in Istanbul und reiste dann im Auftrag der Ungarischen Akademie der Wissenschaften als Derwisch verkleidet durch Klein-, das vordere und mittlere Asien. Ab 1865 war er Professor für orientalische Sprachen in Budapest.

Karl Emil Franzos
Geboren am 25.10.1848 in Czortków. Gestorben am 28.01.1904 in Berlin. Franzos studierte von 1867 bis 1871 an den Universitäten Wien und Graz Rechtswissenschaften. Im Jahre 1871 wurde er als Sprecher fortschrittlicher Burschenschaften und wegen seiner jüdischen Herkunft nach einem Gesinnungsprozess aus dem Staatsdienst entfernt. Er wurde Journalist in Wien, Redakteur des Ungarischen Lloyd, bereiste zwischen 1874 und 1877 Deutschland, die Schweiz, Ungarn, Italien, Frankreich, England, Russland, die Türkei, Kleinasien und Ägypten. Er war von 1877 bis 1886 Redakteur der Neuen Illustrirten Zeitung in Wien. 1886/87 ging er nach Berlin und wurde Herausgeber der von ihm gegründeten Halbmonatsschrift Deutsche Dichtung. Franzos wirkte in Berlin bis zu seinem Tode vielfältig als Journalist, Schriftsteller und Verleger.

Wolfgang Geier
Prof. Dr. Wolfgang Geier, Leipzig, hat zur Zeit (2004) einen Lehrauftrag an der Fakultät für Kulturwissenschaften der Universität Klagenfurt, Österreich. Durch seine Hintergrundinformationen über Baker, Franzos und Vámbéry sowie über die Türkei des 19. Jahrhunderts wird dem Leser vor Augen geführt, wie wertvoll Bakers Studie ist und wie akribisch er die einzelnen Themen historisch-ethnographisch recherchiert und dokumentiert hat.