LEPSIUS, CARL RICHARD

Lepsius, Carl Richard (23.12.1810-10.07.1884)

Seine Eltern: Carl Peter Lepsius und Friederike Lepsius, Naumburg. Lepsius heiratete 1846 Elisabeth Klein. Sie hatten sechs Kinder.

1823-1829: Landesschule in Pforta. Danach Studium der Philologie und Vergleichenden Sprachwissenschaft in Leipzig, Göttingen und Berlin. 1833 Promovierung. 1836 Sekretär am Archäologischen Institut in Rom. Dann außerordentlicher Professor an der Friedrich-Wilhelm-Universität Berlin. Er übernahm die Leitung der preußischen Expedition nach Ägypten 1842-1845. Durch eine Vereinbarung mit dem ägyptischen Regenten Muhammad Ali hatte Lepsius freie Hand – selbst an Originaldenkmälern – Stücke mitzunehmen, so dass das Königliche Museum mit einem Schlag zu einer der großen Sammlungen ägyptischer Altertümer wurde. Die altägyptischen Denkmäler, die Lepsius mitbrachte, sind heute in der ägyptischen Abteilung des Neuen Museums in Berlin zu sehen. Die Resultate stellte Lepsius in seinem Hauptwerk Denkmäler aus Ägypten und Äthiopien (1849–1859, 12 Tafelbände) zusammen. 1846 wurde Lepsius ordentlicher Professor und 1850 ordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften. 1853 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. 1873 wurde Lepsius zum Oberbibliothekar der Königlichen Bibliothek  in Berlin ernannt. Lepsius gilt für den deutschsprachigen Raum als Begründer der wissenschaftlichen Beschäftigung mit den ägyptischen Altertümern und damit des Faches Ägyptologie.